BALLADEER

 

Interview der Zeitschrift Goethe Heute (März 2007) mit Bernd Wahlbrinck zur Zusammenarbeit mit Johann Wolfgang von Goethe bei dem Song
  
"The Death Dance"

 

Goethe Heute: Was können Sie unseren Lesern zur Vorgeschichte von "The Death Dance" sagen?

B.W.  Nun, die ganze Sache fing circa 1985 an. Ich hatte mal wieder eine kreative Phase, d.h. ich klimperte auf der Gitarre vor mich hin und versuchte, neue Strukturen zu entwickeln - das Ganze in A-Moll mit interessanten Wechseln zu F und D und so. Nach kurzer Zeit hatte ich den Song im Kasten und merkte, dass er unheimlich gut war - unheimlich im wörtlichen Sinne, d.h. die Musik verlangte nach einem düsteren, unheimlichen Text, möglichst einer Ballade.

Goethe Heute: Und wie kamen Sie auf den "Totentanz"?

B.W.  Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt einfach keine Lust, selber eine Ballade zu schreiben; also blätterte ich alle möglichen Anthologien auf passende Texte hin durch. Als ich auf den "Totentanz" stiess, war ich begeistert.

Goethe Heute: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Goethe?

B.W.  Schwierig.

Goethe Heute: Können Sie das konkretisieren?

B.W.  Na ja, die Sache war in gewissem Sinne etwas einseitig - wenn Sie verstehen, was ich meine. Sozusagen "a question of time", wie es in dem Song heisst. Goethe schien nicht abgeneigt zu sein, verhielt sich insgesamt aber doch sehr zurückhaltend. Die Musik und der Text passten von der Atmosphäre her hundertprozentig zueinander, nicht jedoch von der Strophenlänge und der Zeilenlänge her. Das bedeutete de facto, dass der Text umgeschrieben werden musste. Es gab keine Anzeichen dafür, dass Goethe das selbst übernehmen wollte; er hat allerdings auch - und da bin ich mir rückblickend absolut sicher - keinerlei Einwände dagegen erhoben, dass ich den Text anpassen wollte.

Goethe Heute: Wie kamen Sie auf die Idee, einen englischen Text zu verfassen?

B.W.  Also - es ist einfach so, dass ich die englische Sprache liebe, und die meisten meiner Songs sind auf Englisch. Also dachte ich mir, wenn der Text ohnehin umgeschrieben werden muss, kann ich auch gleich die Herausforderung annehmen und ihn auf Englisch umschreiben.

Goethe Heute: Das ist Ihnen verdammt gut gelungen.

B.W.  (lacht) Danke.

Goethe Heute: Hat Goethe sich denn zu Ihrer englischen Version geäussert? Ich meine positiv oder negativ?

B.W.  Nicht direkt - aber Marcel Reich-Ranicki hat mal gesagt, dass bei Goethe das Fehlen von Kritik schon als Kompliment zu werten sei.

Goethe Heute: Das heisst, Sie stehen nicht mehr in Kontakt zueinander?

B.W.  Nicht direkt - spirituell natürlich schon.

Goethe Heute: Herr Wahlbrinck, wir danken Ihnen für das Gespräch.

B.W.  The pleasure is all mine.

 

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Der Song "The Death Dance" ist weltweit auch als mp3 file erhältlich, und zwar kostenlos per Email Anlage
 

 

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